Achtlos weggeworfen, absichtlich stehen gelassen oder einfach nur vergessen: So ergeht es zig Pfandflaschen täglich, dabei sind sie bares Geld wert – Geld, mit dem man Gutes tun kann. Das dachte sich auch Dr. Wenke Grönheit, Oberärztin der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, und rief Anfang des Jahres das Projekt „Herzenspfand“ ins Leben. Seitdem sammelt sie nun im Kollegenkreis und auf den Stationen fleißig Pfandflaschen ein, hortet diese in ihrem Büro, bis ein großer Müllsack voll ist, und bringt diesen dann zum Supermarkt. Den Erlös spendet sie monatlich an ein Hospiz aus Bochum.
Schon lange hatte die 36-Jährige beobachtet, dass viele Pfandflaschen im Klinikalltag einfach stehen bleiben. „Gerade die Schränke in Dienstzimmern sind eine wahre Fundgrube, da Ärzte bei ihrer Rotation die Flaschen meist nicht mitnehmen“, weiß Grönheit. Als die Neurologin dann bei ihrer Weiterbildung zur Palliativmedizinerin erfuhr, dass sich Hospize vorwiegend aus Spendengeldern finanzieren, erwuchs aus dem Wunsch, etwas aus den zurückgelassenen Flaschen machen zu wollen, die Idee zu „Herzenspfand“. „Es tut halt keinem weh, wenn die Pfandflaschen nicht ertragslos in den Müll wandern, sondern für einen guten Zweck ein paar Cent einbringen.“
Zuerst schrieb sie die ärztlichen Kollegen in ihrer Abteilung sowie die Pflege-Leitungen der neurologischen Stationen im Knappschaftskrankenhaus an, um sie über die Aktion zu informieren und fürs Mitmachen zu begeistern. Das klappte so gut, dass sich das Projekt mittlerweile durch Mundpropaganda in die anderen Fachbereiche weitergetragen hat. Auf diese Weise konnte im Juni bereits doppelt so viel Geld gespendet werden, wie in den Monaten davor. Derzeit wird überlegt, eine zentrale Sammelstelle im Haus einzurichten.
Um ihr ehrenamtliches Engagement transparent zu halten, verfasst Grönheit ein Mal im Monat ein kurzes Dankesschreiben mit der Auflistung des Pfandgeldes und hängt dieses auf allen teilnehmenden Stationen aus.
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