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13.04.2012

Erfolgreiche Herz-OP bei Adipositaspatientin

Andrea Moldenhauer bekommt neue Mitralklappe / Dank minimalinvasive Herzchirurgie weniger Angst und schnellere Heilung

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Andrea Moldenhauer (47) bekam im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, in der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. med Jan Gummert erfolgreich eine neue Mitralklappe eingesetzt. Die zweifache Mutter aus Nordstemmen leidet seit längerem an Adipositas (Übergewicht) und benötigte nach einer schweren Herzentzündung, bei der ihre Mitralklappe in Mitleidenschaft gezogen wurde, einen Klappenersatz.

Nach einer zweijährigen Suche nach einer geeigneten Klinik, hat Andrea Moldenhauer sich für eine minimalinvasive Operation in der Bad Oeynhausener Klinik entschieden. „Vor einem minimalinvasiven Eingriff hatte ich weniger Angst, da dabei keine Sternotomie gemacht werden muss“, erklärte Andrea Moldenhauer. „Außerdem ist die Klinik von Prof. Gummert auch auf übergewichtige Patienten bestens eingestellt. Ich habe leider feststellen müssen, dass dies nicht bei allen Kliniken so ist.“ Sternotomie bedeutet, dass das Brustbein durchtrennt wird, um dem Chirurgen einen ungehinderten Zugriff auf das Herz zu gewähren, auch „Operation am offenen Herzen“ genannt. Bei einem minimalinvasiven Eingriff, häufig auch als Schlüsselloch-Methode bezeichnet, werden die Instrumente durch mehrere seitliche Schnitte, nur wenige Zentimeter groß, eingeführt. Diese spezielle OP-Technik gilt als schonendere Operation, von der sich die Patienten rascher erholen können und schneller mobil werden.

Manche Kliniken sind bei übergewichtigen Patienten überfordert und verfügen nicht über das entsprechende Equipment. Eine umfassende medizinische Behandlung auf höchstem Niveau ist dann nicht gewährleistet. Im HDZ NRW ist, neben den speziellen chirurgischen Instrumenten, die für solche Eingriffe zur Verfügung stehen, auch das OP-Team optimal geschult. Die besonderen medizinischen Anforderungen bei einer Operation von adipösen Patienten werden somit bestmöglich erfüllen. Auch nach einer Operation ist das HDZ NRW gut ausgerüstet: Durch spezielle Luftpolsterbetten können beim Patienten keine wunden Stellen entstehen. Besonders wichtig bei Adipositaspatienten, da diese häufig an Wundheilungsstörungen leiden.
„Das Wohl der Patienten liegt uns immer am Herzen. Deswegen passen wir uns den Anforderungen der Patienten an“, so Prof. Gummert. „Bei Adipositaspatienten besteht ein besonderes Operationsrisiko. Jedoch kann dies minimiert werden, wenn die Kliniken über das medizinische Know-How und die entsprechenden medizinischen Instrumente verfügen.“ Prof. Gummert benötigte für den Einsatz der Mitralklappe nur drei Stunden, nicht länger als bei normalgewichtigen Patienten.
Bereits drei Wochen nach der Operation ist Andrea Moldenhauer schon fit für die Reha-Maßnahmen. Sie denkt auch schon darüber nach, eventuell noch einmal nach Bad Oeynhausen zurückzukommen. Durch eine mögliche Implantation eines Endobarriers, eine schlauchförmige Magen-Darm-Hülse aus Polymer-Kunststoff, erhofft sie sich eine Gewichtsreduktion.


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